Geschichte

Geschichte des Schlitzer Sportfischerverein e.V.

Am 04.04.1936 wurde der Verein unter dem damaligen Namen „Angelklub Schlitzerland“ von damals ca. 20 Angelsportfreunden unter dem Vorsitz von Karl Busch, Schlitz, der dem Verein von 1936 bis 1939 vorstand, gegründet. Zum damaligen Zeitpunkt standen nur einige Kilometer Fließgewässer der Flüsse Schlitz und Fulda zur Verfügung. Der überwiegende Teil war von S.E. dem Grafen von Schlitz gen. von Görtz aber auch einige Kleinparzellen von ortsansässigen Landwirten gepachtet.

Im Jahre 1939 übernahm der Angelsportfreund Ernst Lachmann den Vorsitz des Vereins, dem er bis zum Jahre 1947 vorstand. In den Wirren des 2. Weltkrieges gingen viele Unterlagen des Vereins verloren. Eine aktive Vereinsarbeit war nahezu unmöglich.

Am 28.03.1947 wurde der seitherige Anglerklub Schlitzerland mit Genehmigung der militärischen Besatzungsregierung in Lauterbach unter dem Namen „Schlitzer Sportfischerverein“ neu gegründet. Zum Vorsitzenden wurde der Angelsportfreund Jumel, Schlitz, gewählt. Er führte den Vorsitz bis zum 06.06.1948. Damals umfasste der Verein 35 Mitglieder, 65 Erlaubnisscheininhaber und 2 Angelgäste.

Am 06.06.1948 übernahm der Angelsportfreund Jakob Weber, Schlitz, den Posten des Vereinsvorsitzenden. Im September des gleichen Jahres wurden von den Vereinsmitgliedern und den Wissenschaftlern des Limnologischen Instituts der Max-Planck-Gesellschaft eine Ausstellung über die Schlitzerländer Flusslandschaften durchgeführt, die bei der Bevölkerung großes Interesse fanden.

Anlässlich der Jahreshauptversammlung am 30.04.1950 wurde Sportfreund Ernst Lachmann erneut zum Vereinsvorsitzenden gewählt. Den Vereinsvorsitz bekleidete er bis zum 21.04.1956. Der Verein wuchs damals auf 88 Mitglieder.

Von 1956 bis 1958 wurde der Verein von Hermann Neumann, Schlitz, geführt.

Am 12.04.1958 wählte die Jahreshauptversammlung des Vereins unseren verstorbenen Ehrenvorsitzenden Willi Marg, Schlitz, zum Vorsitzenden. Unter seinem Vorsitz hat sich der Verein wesentlich vergrößert. Im Jahre 1961 schloss Willi Marg mit dem damaligen Eigentümer Heinrich Quanz, Nieder-Stoll, einen Vertrag über die Errichtung einer Teichanlage im Bachgrund. Bereits 1962 wurden dort auf sumpfigem Gelände die noch heute genutzten drei Vereinsteiche in Handarbeit gebaut.

Aufgrund einer Vereinbarung mit der Stadt Schlitz im Jahre 1972 konnte der damals durch Kiesabbau für den Bau der Autobahn A7 entstandene Pfordter See erstmals von den Vereinsmitgliedern beangelt werden. In dem darauf folgenden Jahr 1973 wurde ein formeller Pachtvertrag geschlossen. In diesem Jahr wurde auch die Satzung des Vereins einschließlich der Jugendordnung erstmals novelliert und der Verein trat dem Fischereiverband Kurhessen (vormals: Nordhessischer Sportfischerverband) bei. Bis zum Jahr 1974 erhöhte sich der Mitgliederbestand auf 159.

Nach dem Ausscheiden von Willi Marg und Geschäftsführer Konrad Weiden wurde am 17.01.1976 Rudolf Weber, Schlitz, einer unserer leider ebenfalls schon verstorbenen Ehrenvorsitzenden, zum Vorsitzenden gewählt. Unter seiner Führung wurden sämtliche Pachtverträge neu abgeschlossen und auf eine Vertragsdauer von je mindestens 12 Jahren verlängert. Unter der Führung von Rudolf Weber erreichte der Verein die stattliche Mitgliederzahl von 176.

Nach sechs Jahren, am 30.01.1982, wurde Woldemar Fritsch, Schlitz, unser heutiger Ehrenvorsitzender zum Vorsitzenden gewählt. Er übte sein Amt zwölf Jahre lang aus, erweiterte die Mitgliederzahl in diesem Zeitraum einschließlich Jugendgruppe auf 217 Personen und ließ die Satzung des Vereins zum zweiten Male novellieren.

Seit der Jahreshauptversammlung vom 30. Januar 1994 werden die Geschicke des Vereins von dem amtierenden Vereinsvorsitzenden Michael Stepponat, Schlitz, und den weiteren bis zu acht Vorstandskollegen gelenkt. Ebenso wie alle früheren Vereinsvorsitzenden und deren Vorstandskollegen, denen an dieser Stelle namens des Vereins für ihr persönliches Engagement und die ehrenamtlich geleistete, umfangreiche Arbeit einen besonderen Dank auszusprechen ist, hat sich auch der amtierende Vereinsvorstand in den seither vergangen Jahren für die Belange und Ziele des Vereins engagiert und dessen Weiterentwicklung gefördert.

Diese umfangreiche, ehrenamtliche Vorstandsarbeit trug dazu bei, dass der amtierende, geschäftsführende Vorstand, beauftragt durch die außerordentliche Mitgliederversammlung vom 24.03.1995, mit Wirkung vom 01.04.1996 das gesamte Fischereirecht von S.E. Graf Rüdiger Maria von Schlitz gen. von Görtz mit einer Gesamtlänge von ca. 23 km an den Flüssen Schlitz und Fulda sowie an allen zufließenden Bächen für den Verein erwerben konnte. Obwohl sich mit diesem Kauf nahezu jedes aktive Vereinsmitglied – und nur so war die Finanzierung zu bewerkstelligen – mit einem doch namhaften Geldbetrag zu engagieren hatte, kann man heute voller Stolz und Zuversicht in die Zukunft des Schlitzer Sportfischerverein e.V. blicken, da dessen Existenz nunmehr auch für spätere Generationen hinsichtlich der Möglichkeit zur Ausübung dieses schönen Angelhobbies gesichert ist.

Die Zukunft wird zeigen, dass diese im Jahr 1995 gefällte Entscheidung zum Kauf des in seiner Größe und Lage wohl einzigartigen Eigenfischereibezirks richtig und vertretbar war. Dieses idyllische Angelgewässer in noch fast intakter Natur für den Verein auf Dauer sichern zu können dürfte die in der bisherigen Vereinsgeschichte wohl grundlegendste Entscheidung gewesen sein, zumal der Verein denselben Geldbetrag innerhalb von 20 Jahren als Pacht hätte aufwenden müssen.

Im Jahre 1996 wurde die Vereinssatzung wegen der Erfordernisse der AO der Finanzbehörde ein drittes Mal novelliert.

Weiterhin konnte der Schlitzer Sportfischerverein e.V. im selben Jahr den von der Stadt Schlitz in einem Versteigerungsverfahren ausgebotenen Fischzuchtteich „Am Damenweg“ in Schlitz erwerben. Dies mit der Verpflichtung, den in 1963 erbauten und leider völlig heruntergekommenen Teich und das dazugehörige Grundstück zu sanieren und zu pflegen und weiterhin dem Publikum zugänglich zu belassen.

Der völlig verschlammte Teich wurde im Winter 1996/97 von insgesamt 4.500 m³ Schlamm befreit, ein neuer Teichmönch gebaut, die Ufer in den folgenden Jahren mit Basaltbruchsteinen befestigt, die desolate Pumpstation hochwassersicher erneuert und ein Holzsteg für die Besucher der Teichanlage errichtet.

Heute ist die weitestgehend natürlich gestaltete Teichanlage “ Am Damenweg“ ein von den Einheimischen und den Gästen der Stadt Schlitz gerne aufgesuchtes Naherholungsgebiet, wo man Flora und Fauna beobachten, Ruhe und Erholung finden, Spazieren gehen oder einfach mal Abspannen kann.